Der Leiter des Kirchenbezirks Karlsruhe, Herbert Bansbach, feierte den Sonntagsgottesdienst am 22. 04. 2018 in der Kirchengemeinde Neureut zusammen mit den neuapostolischen Christen aus den Gemeinden Linkenheim, Friedrichstal und Weingarten. In diesem Gottesdienst setzte er einen Priester zur Ruhe und führte eine Heilige Versiegelung durch.
Dem Predigtvortrag lag das Textwort aus Lukas 24, 46-48 zugrunde: „… und (Jesus) sprach zu ihnen (den Jüngern): So steht ´s geschrieben, dass Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; und dass gepredigt wird in seinem Namen Buße zur Vergebung der Sünden unter allen Völkern. Fangt an in Jerusalem und seid dafür Zeugen.“
Der Chor stimmte mit dem Lied „Du hast uns als Gemeinde in deinen Dienst gestellt …“ (CM 352) auf den Gottesdienst ein. Den Text des Chorliedes aufgreifend, stellte Apostel Herbert Bansbach eine Verbindung zum Bibelwort her und erläuterte, dass der Auftrag Jesus an die Jünger damals – heute die Aufgabe der Gemeinde und somit eines jeden Gemeindemitgliedes sei. Das sei nicht einfach und erfordere viel Kraft und Mut, manchmal seien auch persönliche Nachteile damit verbunden. Dennoch möge ein neuapostolischer Christ durch sein Wesen, seine Worte und seine Taten von Jesus zeugen. Das bedeute mitunter, gegen den Strom zu schwimmen und sich nicht der gängigen Meinung anzuschließen. Vor allem gelte es, dem Nächsten gegenüber Vorurteile abzubauen und ihn „so anzunehmen wie er ist“, um so das Gebot der Liebe zu erfüllen.
In Verlauf des Gottesdienstes beleuchtete der Apostel den Kontext des Bibelwortes und stellte die Aufgaben Jesus nach dessen Opfertod klar heraus. Vor seiner Auferstehung habe seine erste Aufgabe darin bestanden, sich den Seelen in der jenseitigen Welt zu zeigen und zu bekunden, dass es auch für sie Erlösung gebe. Seine zweite Aufgabe habe er erfüllt, indem er sich den Jüngern in seinem Auferstehungsleib gezeigt und sie gemäß dem Textwort zu predigen beauftragt habe. Auch heute zeige er sich noch in Begegnungen mit anderen Menschen und durch Glaubenserlebnisse, vor allem aber im Gottesdienst. Den Seinen beim Vater eine Stätte zu bereiten und wiederzukommen – wie er verheißen, sei seine dritte Aufgabe. Weil die Jünger trotz lebensbedrohender Umstände und vieler Widerwärtigkeiten den Auftrag Jesus ausgeführt hätten, habe diese Verheißung allen Völkern bis in die Gegenwart kundgetan werden können. „Ohne das Durchhaltevermögen jener Männer, gäbe es heute kein Christentum“, betonte der Apostel.
In seinem Predigtbeitrag ging Priester Joachim Rink nochmals auf die schwierige Arbeit der Jünger ein, von denen auch einige durch körperliche Gebrechen zusätzlich belastet gewesen seien. So habe Paulus zum Herrn gefleht, dass der Pfahl aus seinem Fleisch weiche. Worauf ihm der Herr geantwortet habe: „Lass dir an meiner Gnade genügen…“ (2. Kor. 12,9)
Danach taufte der Apostel eine Jugendliche auf deren Wunsch mit dem Heiligen Geist, den er – wie er anmerkte – selber nicht spenden könne. Er handle aber im Auftrag Jesu Christi. Eingeleitet wurde die Sakramentshandlung der Heiligen Versiegelung mit dem Chorlied „Jesus, bleib in meinem Leben Weggefährte, bester Freund…“ (CM 307).
Nach der Feier des Heiligen Abendmahles verabschiedete der Apostel den Priester Joachim Rink in den Ruhestand. Vierzig Jahre habe dieser mit einem Amtsauftrag gedient, davon achtzehn Jahre als Priester. Er habe im Werk des Herrn zeitweise die Aufgabe als Dirigent und Religionslehrer übernommen, sowie als Öffentlichkeitsbeauftragter wertvolle Arbeit geleistet. Als Anerkennung überreichte ihm Herbert Bansbach einen Blumenstrauß von der Gemeinde.
Mit dem Schlussgebet und dem Schlusssegen war der Gottesdienst zu Ende und klang mit einem Chorvortrag aus.