Apostel Martin Rheinberger ging zu Beginn seiner Predigt auf den Inhalt des von einem Quartett vorgetragenen Liedes „Neunundneunzig Schafe“ ein.
In diesem Lied wird besungen, dass Jesus in seiner Hirtenliebe alle Menschen im Blick hat – auch die sich von ihm entfernt haben. In seinen Ausführungen stellte er die Frage an welche Person wir beim Zuhören gedacht haben? Auch an uns selbst? Ganz schnell können auch Menschen, die Jesus nahe sind, in eine innere Distanz zu Gott gelangen. Er verwies dabei auf das Gleichnis des verlorenen Sohnes (Lukas 15, 11-32).
Die Ausführungen zu dem Bibelwort: „Spricht Jesus zu ihr: Was weinst du?“ hatten den ersten Schwerpunkt in der Fragestellung: Was weinst du? Es war Maria Magdalena, die nach der Auferstehung Jesu am leeren Grab stand. Diese Frage vom vermeintlichen Gärtner gestellt, soll nicht als Provokation verstanden werden, sondern als Anteilnahme, als Zuwendung, als Mitgefühl. Der Mensch kann in seinen Lebenssituationen immer wieder an Grenzen kommen, wo es einfach zu viel wird und wir Jesus und seine Liebe nicht mehr wahrnehmen. Wir sehen vielleicht nur den Gärtner aber nicht Jesus!
Jesus selbst, so entnehmen wir der Bibel, hat auch geweint: Über den Tod von Lazarus zum Beispiel und daß obwohl er wusste wie alles in der Heilsgeschichte weitergeht. Jesus weinte aus Emphatie zu den leiblichen Schwestern, zum Umfeld des verstorbenen Lazarus.
Nimm es mit in den Alltag: Jesus nimmt Anteil. Jesus ist da.
In der Heiligen Schrift finden wir noch weitere Begebenheiten wo Jesus weinte. Im Lukasevangelium weinte er über die damaligen Menschen in der Stadt Jerusalem die nicht erkannten was zum Frieden dient.
Vielleicht sind wir heute in der Seelsorge innerlich bewegt und fragen, was wir falsch machen wenn wir die Menschen nicht erreichen. Der Apostel appellierte weiter nach unseren Möglichkeiten das Evangelium zu verkündigen – sieh auf Jesus, gib nicht auf von ihm zu sprechen und denen die sich aus der Gemeinschaft gelöst haben zuzurufen: Wir vermissen dich!
In der Predigt lag auch ein Gedanke, der die derzeitige Pandemiesituation berührte. Die Zuhörer sollen bedenken, dass trotz dieser einschränkenden Situation sich an den wesentlichen Aussagen des Evangeliums nichts geändert hat. Jesus Christus steht zu seinen Zusagen.
Nach einem weiteren Predigtbeitrag durch Bezirksältester Heinz Metz und der Feier des Heiligen Abendmahls wurde 2 Kindern und einer erwachsenen Person das Sakrament der Heiligen Versiegelung gespendet.