Zum Wochengottesdienst, am 19. Juli 2017 besuchte der stellvertretende Leiter des Apostelbereichs Karlsruhe, Bischof Jörg Vester, die Kirchengemeinde Weingarten. Zu diesem Gottesdienst eingeladen waren alle Vorsteher – aktiv und in Ruhe aus dem Kirchenbezirk Bruchsal. Das Fundament des Predigtvortrages bildete das Bibelwort aus 1. Korinther 7,23: „Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte.“
Bischof Vester erläuterte das Textwort im Kontext: Apostel Paulus habe sich zu seiner Zeit um die unterschiedlichen Gemeinden gesorgt. Besonders der Stand eines Menschen – ob freier Mann oder Sklave, ob verheiratet oder ledig - habe zur Uneinigkeit geführt. Paulus habe deshalb der Gemeinde zu Korinth verdeutlicht, dass - egal welchen Standes sie seien – Gott sie teuer durch den Opfertod Jesu Christi erkauft habe. Dadurch seien sie frei und zu Knechten Christi geworden.
Von Gott teuer erkauft und durch den Opfertod Christi frei gemacht, gelte auch für die Christen von heute, merkte der Bischof an. Dennoch könne der ein oder andere heutige Christ sich in Knechtschaft befinden. Zum einen - leider ganz real - innerhalb der modernen Sklaverei; zum anderen im geistigen Sinne und zwar immer dann, wenn er zum Sklaven anderer, nicht göttlicher Geister werde. Dafür gebe es äußere Zeichen: Das Nachlassen der Gottesdienstbesuche, weil irdische Bedürfnisse vorrangig seien oder man anderen Men-schen gefallen wolle. Oft werde auch irdischer Reichtum und eigene Ehre über alles gestellt.
Ein Sklave der damaligen Zeit, sei versorgt gewesen, habe aber nicht für sich entscheiden dürfen. Die Bibel zeige uns Menschen auf, die - obwohl frei und selbstbestimmt - durch ihre Entscheidungen in Abhängigkeit geraten seien. Zu nennen seien Esau, der wegen eines leib- lichen Bedürfnisses sein Erstgeburtsrecht verkauft, und Simson, der aus Zuneigung das Geheimnis seiner Kraft verraten habe. Auch der reiche Jüngling habe sich nicht von seinen irdischen Gütern trennen wollen.
Nur David habe im völligen Gottvertrauen die richtige Entscheidung getroffen. Durch seinen Sieg über Goliath, habe er das Volk Israel vor der Knechtschaft der Philister bewahrt.
Um nicht in die Knechtschaft anderer Geister zu geraten, betonte der Bischof, müsse das Gebot Christi „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes…“ beachtet werden. Das bedeute doch für die Gläubigen, die christlichen Werte zu leben und die Einheit im Geist zu wahren. In eine Gemeinde, in der man dem Heiligen Geist immer mehr Raum gebe und Trennendes außen vorlasse, könne ein Stück der Herrlichkeit Gottes einziehen.
Auch dieser Gottesdienst bot allen Gläubigen die Freisprache von den Sünden durch den Opfertod Jesu Christi und die Teilnahme am Heiligen Abendmahl. Mit dem Schlusssegen
endete der Gottesdienst.