Erst war nicht der erste Besuch hier in Karlsruhe. Schon die Begrüßung beim ersten Abend, direkt nach der Ankunft in der Kirche in Karlsruhe-Neureut war deshalb sehr herzlich und im vertrauten "Du".
Als Gastgeber hatten die neuapostolischen Glaubensgeschwister aus Karlsruhe-Neureut ein strammes Programm für die Freunde aus der "Schuhkartongemeinde" Frankfurt/Oder zusammengestellt. Dazu gehörte der bereits erwähnte Abend der Begrüßung. Diese Zeit diente auch erst einmal zum "Durchschnaufen". Die Gäste hatten ja eine lange Anfahrt mit einigen Staus hinter sich. Die angebotene Stärkung wurde in vollen Zügen genossen. Und zu Erzählen hatte man sich sehr viel.
Am anderen Tag begann das Programm dann mit einem Besuch des Zoologischen Gartens in Karlsruhe. Der kundige Führer hat die Vielfalt der Parks, seine Tiere – vom Elefanten über die Eisbären, die Giraffen, die Affen, verschiedene Vogelarten bis hin zum neu eröffneten und für Besucher zugänglichen Bereich für Kängurus mit großer Begeisterung erklärt.
Nach einer rustikalen Stärkung im Freien– es war schon etwas kalt um diese Jahreszeit- ging es zum Aufwärmen und auch zum Erleben in das neu gestaltete Exotenhaus. Fledermäuse beispielsweise können dort in ihrem angestammten Umfeld hautnah beobachten werden. Oder die verschiedenen Arten von Schildkröten. Und weitere seltene Tierarten sind dort zu sehen. Ein großartiges Erlebnis.
Mit der Bahn ging es anschließend zum Karlsruher Hauptfriedhof. Dort erlebten die Teilnehmer eine eindrucksvolle und auch sehr bewegende Führung durch den Leiter des Friedhofsamtes Karlsruhe, Matthias Vogel. Er ist auch selbst in der Kirche aktiv tätig. Er führte die Teilnehmer zu den Gräbern der Sinti und Roma, die für ihre Verstorbenen wahre Paläste erbauen. Weiter ging es zum Trauerweg, der beeindruckend die unterschiedlichen Gefühle des Trauerns aufnimmt. Besonders bewegend war der Halt bei den Kindergräbern. Die Teilnehmer der Führung empfing ein buntes Feld geschmückt mit Windrädern, Kuscheltieren und kindlichen Gedenksteinen. Das Grab der ungeborenen Kinder ist mit einer Skulptur der Majolika geziert. Dreimal im Jahr finden dort Bestattungen von ungeborenen Kindern statt und die Hintergrundinformationen hat alle sehr bewegt. Sofort war der Gedanke an die Verstorbenen. Und auch beim Sonntag im Gedenken der Verstorbenen. Weiter ging es auf dem Weg „Mein letzter Garten“. Und es ging vorbei an unzähligen Kriegsgräbern bis hin zu einem Kinderspielplatz. Beeindruckend. Und gemacht für Kinder die trauern. Die Teilnehmer, Glaubensgeschwister aus den beiden befreundeten Kirchengemeinden Karlsruhe-Neureut und Frankfurt/Oder waren sichtlich bewegt. Hirte Marco Wenz, der Orts-Geistliche der hiesigen Kirchengemeinde hat die Gefühle der Anwesenden in einem Gebet zusammen gefasst.
Nach einem ausgefüllten Tag verbrachten die Gäste aus Frankfurt/Oder mit einem Teil der gastgebenden Gemeinde den Abend in einem Weinlokal in der Südpfalz. Dort wurde im Gewölbekeller zünftiges aus der Pfälzer Küche serviert. Und aus dem eigenen Weingut gab es auch was zu verkosten. Und es gab, wie am Abend zuvor schon, viel zu erzählen. Und das ist es letztendlich, was den Wert eines Besuches ausmacht. Das Erzählen. Und das Zuhören.
Höhepunkt des Besuches der Freunde aus Frankfurt/Oder war der gemeinsam erlebte Sonntagsgottesdienst. Wie selbstverständlich haben die Glaubensgeschwister aus Frankfurt/Oder den Gemeindechor verstärkt und am Ende des Gottesdienstes auch noch einen Gospel zum Besten gegeben. Ein Gastgeschenk in Form einer extra für die Gemeinde angefertigten Leuchtkugel aus Ton wurde der Gastgebergemeinde nach dem Gottesdienst zur Erinnerung übergeben.
Nach dem gemeinsam erlebten Sonntags-Gottesdienst gab es noch einen deftigen Brunch in den Räumlichkeiten der Kirche.
So gestärkt konnten die Freunde die lange Heimreise nach Frankfurt/Oder antreten. Die Verabschiedung danach war herzlich und mit dem festen Versprechen auf einen baldigen Gegenbesuch.
Man wird sich wiedersehen...