Für den Wochengottesdienst am 2.11.2017 in der Gemeinde KA-Neureut – dazu eingeladen waren die Gemeinden des Süd-Bezirks - verwendete Bischof Vester die Verse 3 und 4 aus Johannes 14: „Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, so will ich wiederkommen und euch zu mir nehmen, auf dass ihr seid, wo ich bin. Und wo ich hingehe, das wisst ihr, und den Weg wisst ihr auch.“
Bischof Vester beschäftigte sich zunächst mit dem vorgetragenen Chorlied „Weise mir, Herr, Deinen Weg“, in welchem der Dichter die Bitte des Menschen an Gott formuliert, in ihm das Göttliche zu wecken und zu entwickeln.
Das Textwort ist der Abschiedsrede Jesu Christi entnommen, mit der er am Vorabend seiner Verhaftung den Jüngern das Verständnis für seinen bevorstehenden Tod öffnen wollte. Auf die Frage des Thomas, dass er nicht wüsste, wo Jesus hingehen werde und er den Weg nicht kenne, entgegnete ihm Jesus, dass er, Jesus, der Weg sei.
Bischof Vester erklärte, dass dieser Weg ein Sinnbild für die geistige Entwicklung des Menschen sei; während der Mensch den Weg geht, soll er im Glauben wachsen und zu dem Ziel gelangen, zu dem Haus, das von Gott erbaut wurde. Jesus werde uns auf diesem Weg entgegenkommen.
Der Weg hat viele Aspekte; er ist der Weg des Glaubens und des Vertrauens zu Gott – der Mensch soll leben im Glauben an die göttliche Führung durch die Apostel damals und in der heutigen Zeit bis hin zur Wiederkunft Jesu Christi. Er ist der Weg der Sakramente - es ist wichtig und notwendig, die Sakramente im Glauben zu ergreifen. Er ist der Weg der Selbstverleugnung – seine eigene Persönlichkeit und seine eigenen Ideen soll man zurückzunehmen; es soll nur das Vorbild Jesus Christus gelten. Er ist der Weg des Einsseins – wir wollen den Weg zusammen als eine Gemeinschaft gehen. Jesus Christus wird bei seiner Wiederkehr keine Individuen suchen, sondern die Gemeinde.
An dieser Stelle erinnerte Bischof Vester daran, dass wir uns heute als Gemeinde jenen Seelen zuwenden wollen, die unsere Hilfe benötigen, als vorbereitenden Gedanken auf den Gottesdienst am kommenden Sonntag zum Gedenken an die Verstorbenen.
In einem kurzen Beitrag machte Priester Fischer, Vorsteher der Gemeinde Linkenheim-Hochstetten, deutlich, dass es der Sinn unseres Lebens sei, diesen Weg zu gehen, und dass wir uns unterwegs nicht aufhalten lassen sollen.